Das Reisethema

Reisethema – Ostfriesland II

Kundige Wattführer empfehlen sich

Durch das Watt zu wandern, am schönsten barfuss und natürlich nur bei Ebbe - das ist sehr gesund, sagt der Onkel Doktor. Ausserdem macht es Spass.

Und überdies ist es sehr interessant. Sie finden da Muscheln und Schnecken, Strandwürmer und Krabben. Auch Fische, die den Rückweg mit der Ebbe nicht geschafft haben und nun auf die nächste Flut warten. Die Vögel nutzen das: Für Möwen und Strandläufer, die Austernfischer mit ihren roten Schnäbeln, die Brachvögel und Regenpfeifer ist das ein gedeckter Tisch.

Allerdings sind Wattwanderungen nur dann ungefährlich, wenn man sich auskennt. Wenn man weiss, wie der Kalender von Ebbe und Flut abläuft und was man tun muss, wenn plötzlich Nebel aufkommt. Besser ist es, nur in einer geführten Gruppe zu gehen. Kundige Wattführer gibt es überall.

Hinterm Watt dehnt sich die Küste mit den Deichen; dann kommt die Marsch. Sie ist grösstenteils Schwemmland, dem Meer abgewonnen. Das hat die Landschaft dieser Region erstaunlich verändert. Emden zum Beispiel lag früher tatsächlich an der Ems und nicht ein paar Kilometer landeinwärts. Und die Weser, an der Bremen liegt, floss in den Jadebusen - nicht drumherum.

Auch die Geest prägt typische Landschaftsbilder. Sie stammt noch aus der Eiszeit; damals hat die Natur diese weitgehend sandigen Böden aufgeschüttet. Im Lauf der Jahrhunderte ist die Geest Bauernland geworden. Teils hat sie den Charakter von Gärten oder Parks, teils ist sie noch ganz urtümlich und sehr romantisch.

Neben den Flüssen und Kanälen gibt es im Landesinneren auch viele Binnenseen, die man häufig "Meer" nennt - unter anderem das Grosse Meer, das Zwischenahner Meer und den Dümmersee.

Es gibt einen Ort namens Moordorf. Dort steht das Moormuseum. Orte mit der Silbe "Moor" sind in Ostfriesland nicht selten: Neermoor, Wiesmoor, Moormer ... das hört gar nicht auf. Denn auch die Moore sind hier eine typische Landschaftsform.

Früher versuchte man, die Moore zu entwässern, um Torf zu gewinnen. Viele schnurgerade Entwässerungs-und Transportkanäle können Sie noch sehen. Inzwischen versucht man, die Moore mit ihrer eigenartigen Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und zu erhalten. Allerdings bemüht man sich auch, die Heilkräfte des Moorwassers nutzbar zu machen.


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