Das Reisethema

Reisethema – Das Hessische Bergland I

Städtchen voller Fotomotive

Mit den geographischen Grenzen von Landschaften ist das so eine Sache. Wo beginnen sie, wo hören sie auf?

Da ist dieses Hessische Bergland. Die einen sagen: Es ist schlichtweg die Gegend, die zwischen Thüringen und dem Rhein liegt. Andere wollen so weit nicht gehen, vor allem nicht so weit westlich. Sie lassen diese Landschaft im Westen bei Marburg enden, im Norden ein wenig nördlich von Kassel. Da sind bereits die wichtigsten Gebiete dabei - eine Vielzahl schöner Gegenden, die man hier gar nicht alle aufzählen kann. Beschränken wir uns mit ein paar Hinweisen auf das Fuldatal und den Habichtswald, auf das Schwalm-Knüll-Gebiet und den Kellerwald!

Der Habichtswald liegt ganz im Norden dieses Berglands (er ist ein Naturpark), das Fuldatal im Nordosten. Ganz korrekt ist der Begriff nicht: Die Fulda zieht sich ja von der Stadt Fulda gute hundert Kilometer nach Norden, bevor sie überhaupt die Stadt Kassel erreicht. Aber es ist nun einmal die Gegend dort, im nördlichen Teil unseres Gebiets, die als Feriengebiet "Fuldatal" genannt wird.

Im Westen breitet sich der Kellerwald aus - eine der waldreichsten Landschaften der Bundesrepublik. Vor allem die alten Bestände an Buchen und Eichen machen den Wanderern Spass.

Wollen wir ein wenig ins Detail gehen? Zur Landschaft "Fuldatal" gehört nicht nur die Fulda selbst, sondern auch die Eder. Die beiden kommen dort, südlich von Kassel, zusammen. Angler lieben diese Gegend, denn beide Flüsse sind fischreich. Erstaunlicherweise könnten Sie hier zum Fisch auch einheimischen Wein trinken. Denn in der Nähe von Felsberg, dieser Stadt mit ihren drei Burgen, liegt noch ein Weinberg: der nördlichste in Deutschland. Was da gekeltert wird, ist (in einigermassen guten Jahren, versteht sich) so übel nicht.

Es gibt manche hübsche Stadt in dieser Gegend. Aber eine der hübschesten ist wohl Melsungen - mit verträumten Brücken, stillen Gassen, plätschernden Brunnen und allerlei verwunschenen Winkeln. Das Rathaus ist eines der berühmtesten Fachwerkgebäude in Deutschland. Es ist sehr leicht von allen Seiten zu besehen, denn man hat es 1556 mitten auf den Marktplatz gestellt - mit viel Platz ringsum. Und von allen vier Seiten ist es wunderschön. Doch die Altstadt von Melsungen hat noch mehr hübsches Fachwerk zu bieten. Ein Städtchen voller Fotomotive!

Im Habichtswald erleben Sie vor allem Natur: einen überaus reichen Bestand an Eichen, Buchen, Fichten und Lärchen. Und sehr klare Gewässer. Das Gebiet besteht aus einer Gruppe vorwiegend kegelförmiger Berge. Es ist prächtig, hier zwischen Flora und Fauna zu wandern. Oder auch zu reiten; es gibt viele Möglichkeiten dazu. In zahlreichen Orten werden Reitstunden und auch Ausritte angeboten.

Wenn Sie wissen möchten, wie die Hessen früher lebten (als sie sich noch "Chatten" nannten), dann fahren Sie nach Niedenstein. Dort sehen Sie die Ringwallanlagen, die Zisternen und Tore der Altenburg - ein Spass natürlich auch für Kinder.


© by PhiloPhax - Lauftext
Weitere Publikationen: Reiserat <> Schwarzwald.net <> Neckarkiesel