Das Reisethema

Reisethema – Allgäu II

Freude für Herz und Auge

Zur Landschaft des Allgäus gehören nicht nur die grünen Wiesen mit ihren glücklichen Kühen und die schönen Seen.

Auch die Städtchen, in denen oft reizvoll Mittelalterliches zu sehen ist, und die Dörfchen mit ihren spitztürmigen Kirchen sind eine Freude für Herz und Auge. Da ist beispielsweise Wangen, die alte, guterhaltene Freie Reichsstadt. Der ganze Stadtkern steht heute unter Denkmalschutz; er ist liebenswertestes Mittelalter. Oder Isny, ebenfalls ein altertümliches Städtchen. In der östlichen Vorstadt steht die barocke Josephskapelle. Die hat ein Gastwirt aus Isny so kunstvoll ausgemalt, dass man ihn zum Hofmaler machte.

In der ehedem Freien Reichsstadt Kempten stehen ein mittelalterliches Rathaus und viele stattliche Bürgerhäuser. Und Füssen kann ein altes Klostergebäude sowie das einstige Sommerschloss der Fürstbischöfe von Augsburg vorzeigen.

Oberstdorf ist ein ganz typischer Allgäuer Fremdenverkehrsort. Vor allem unter Wintersportlern ist es berühmt. Trotz der unglaublich vielen Touristen, die man hier das ganze Jahr über trifft, blieb es ein gemütliches Dorf.

Das Gegenteil dazu: Neuschwanstein, in Pracht und Prunk - ein Schloss mit Türmen und Zinnen, das sich Bayerns König Ludwig II. bauen liess, hoch über der Pöllatschlucht. Die Zuckerbäckerburg stellte er sich als Schauplatz einer Wagneroper vor - sei es nun Parsifal oder Tannhäuser. Richard Wagner fühlte sich geschmeichelt, aber begeistert war er nicht. Der bayrische Staat ist es, denn Märchenkönig Ludwig lag mit seinen Vorstellungen von einem Ferienland genau richtig: Neuschwanstein bringt als eine der grössten Touristenattraktionen majestätisch viel Geld in die Staatskasse.

In der Vorstellung vieler Feriengäste ist das Allgäu eine Landschaft, in der die Leute noch ständig in altväterlicher Tracht herumlaufen. Das tun sie indessen nicht mehr - oder doch nur noch bei Folklore-Festen. Da allerdings tragen sie Schmuckes. Die Frauen haben kunstvoll gearbeitete Dirndl mit weissen Schultertüchern und runden, federgeschmückten Hüten. Die Burschen prunken in reichbestickten Lederhosen mit breiten, edelweissbesetzten Hosenträgern und lustigen Gamsbarthüten. Gestandene Männer tragen rote Westen, an denen silberne Ketten mit alten Talerstücken blitzen.


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