Das Tecklenburger stellt den nordwestlichen Teil des Teutoburger Waldes dar, war einst die Grafschaft Tecklenburg und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
Tecklenburg selbst ist ein Bergstädtchen, wunderhübsch. Wobei die Silbe "Berg" gar nicht übertrieben ist, denn es liegt 235 Meter hoch, was hier - im westlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes -schon recht viel ist. Sie sehen malerische Fachwerkhäuser, die zeigen, dass Tecklenburg einst wohlhabend war. Die einst so stolze Burg der Tecklenburger ist allerdings längst eine Ruine - denn der letzte Graf starb 1567. So dient der Burgplatz jetzt als Freilichtbühne für sommerliche Musicals und Operetten.
Auch Bielefeld liegt am Teutoburger Wald, fast schon am anderen Ende. Es entwickelte sich im Mittelalter an einer viel benutzten Passstrasse durch dieses Gebirge. Aus jener Zeit stammt die Sparrenburg mit ihrem dicken Rundturm.
Detmold schliesslich ist die dritte erwähnenswerte Stadt, wo der Teutoburger Wald dann schon fast zu Ende ist. Hier steht ein schönes Residenzschloss aus der Renaissance-Zeit. Es ist üppig ausgestattet und enthält viele Kostbarkeiten: Möbel, Bilder und Brüsseler Gobelins, die einen Besuch lohnen.
Bei Detmold wurde, nicht weit vom Palaisgarten, das westfälische Freilichmuseum bäuerlicher Kulturdenkmäler angelegt. Dort, im Vorgelände des Teutoburger Waldes, stellte man Höfe aus allen Teilen des Landes auf - samt Bienenhäusern, Bleichhütten und Haferkästen. Die meisten dieser Höfe entstanden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert; auch eine alte Windmühle ist dabei.
Alle Gebäude sind fein gerichtet, bis aufs kleinste Detail. Und so, als ob der Bauer jeden Augenblick zur Tür hereinkäme. In der Kaminküche des Westmünsterländer Einzelhofs von 1790 hängen die geräucherten Würste an der Decke, in der Bettkastenwand des Mündener Haupthauses von 1780 sind die Betten der Eheleute frisch bezogen. All dies ist zwischen Wiesen und Weidezäunen, Bauerngärten und Obstbäumen sehr geschickt aufgestellt.
Und noch etwas Hübsches gibt es, gleich in der Nähe, am Hang des Teutoburger Waldes: den noch gar nicht so alten Vogel- und Blumenpark Heiligenkirchen. Dort sehen und hören Sie grosse wie kleine Vögel aus allen fünf Kontinenten in Freigehegen und Voliéren.
Ganz am Ostrand des südlichen Teutoburger Waldes, beim alten Städtchen Horn (das längst mit seinem nördlichen Nachbarn, Bad Meinberg, zusammengewachsen ist) steht eine Gruppe markant verwitterter Sandsteinfelsen, die bis zu 37 Meter hoch sind: die Externsteine. Die waren wohl einst ein einziger Block; dann brach der Fels auseinander und verwitterte. Nun stehen diese Brocken fast in Reih und Glied herum - wie Soldaten in Rührt-Euch-Stellung.
Es gibt uralte menschliche Spuren an den Felsen. Wahrscheinlich war hier schon eine heidnische Kultstätte. Dann, nach der Christianisierung, kamen Benediktinermönche und meisselten hoch droben zwei Grottenkapellen in den Felsen. Steinstufen und eine Brücke führen hinauf. So hoch müssen Sie auch steigen, um eine der frühesten Monumentalplastiken Deutschlands zu sehen: Ein gemeisseltes Relief von der Kreuzabnahme Christi aus der Zeit um 1125.