Das Reisethema

Reisethema - Fluss-Kreuzfahrten

Deutschland

Auf der Elbe

Gleich nach der Wende setzten clevere Reeder auf Elbe-Flussreisen - und sassen alsbald auf dem Trockenen. Denn die Elbe ist zwar Deutschlands zweitgrösster Fluss und landschaftlich reizvoll, aber streckenweise so flach, dass wenige regenfreie Wochen genügen, um jeden herkömmlichen Schiffsbetrieb stillzulegen. Deshalb baut man dafür nun Passagierschiffe, die nur einen Meter Tiefgang haben - oder noch weniger. So eines ist die "Dresden" (55 Kabinen).

Aber mit solchen flachen Schiffen kommt man noch viel weiter: Die "Theodor Fontane" (60 Kabinen) schaffte es von Magdeburg bis Prag. Die "Katharina von Bora" (41 Kabinen) machte dies ab Potsdam und benutzte dazu ein Stück des Elbe-Havel-Kanals. Eine andere Route: Hannover - Mittelland-Kanal - Elbe -Prag. Eine weitere Kombination benutzt ab Potsdam ebenfalls den Elbe-Havel-Kanal, richtet sich dann aber nach Norden, um über die Elbe und den Elbe-Lübeck-Kanal Lübeck zu erreichen.

Auf der Oder

Auch die Oder ist inzwischen zum Flussreiseweg geworden. Ein Beispiel: Mit der "Swiss Coral" (45 Kabinen) oder der "Königstein" (30 Kabinen) und der "Katharina von Bora" (41 Kabinen) von Berlin oder Potsdam über den Oder-Havel-Kanal und dann die Oder aufwärts über Frankfurt/Oder bis nach Breslau.

Meist benutzt man für die Flussreisen allerdings nur ein Stück der Oder. Zum Beispiel, um von Berlin oder Potsdam (zunächst über den Oder-Havel-Kanal) nach Stralsund oder weiter bis Breege zu kommen. Die "Saxonia" machte - so ähnlich - 2001 ihre Jungfernfahrt: Hamburg - Elbe - Elbe-Havel- und Oder-Havel-Kanal - Oder - Stralsund.

Auf den Kanälen

Manche Flussschiff-Fahrpläne lassen sich nicht so einfach einem einzigen Gewässer zuordnen; die Zahl der Kombinationen scheint unendlich, seitdem die Reiseveranstalter entdeckt haben, dass man ja auch die Frachtschiff-Kanäle für Kabinen-Kreuzfahrten nutzen kann. Zuweilen war es nötig. dafür eigene Schiffe zu bauen, die kurz genug sind, um mit den Windungen und Schleusen zurecht zu kommen.

Natürlich haben diese Schiffe dann weniger Kabinen als die grossen Dampfer (klassisches Beispiel ist die "Königstein" mit 30 Kabinen), sie sehen nicht gar so schnittig, sondern eher etwas flach und kurzgeraten aus, haben auch bescheidenere Einrichtungen und weniger abendliche Unterhaltung an Bord. Aber dafür sind sie oft sehr viel gemütlicher als die grossen Flussdampfer, von denen manche ja doch nur das ozeanweite Kreuzfahrt-Ambiente imitieren.

Einige dieser Kanal-Kombinationen haben wir schon unter den Stichworten "Mosel", "Elbe" und "Oder" genannt. Eine grosse Kombinations-Reise unternahm die "Prinzessin von Preussen": In zwei Wochen von Amsterdam über Mainz, Würzburg und Passau nach Budapest.

Auf der Donau

Die klassische Route auf der Donau führt von Passau durch die Wachau, über Wien und Bratislava nach Budapest - eine beschwingte Fahrt mit vielen schönen Landausflügen. Zuweilen fahren die Schiffe weiter nach Rumänien, bis nach Konstanza im Donau-Delta. Ab und zu nehmen sie auch ein Stückchen Deutschland dazu, fahren ab Würzburg nach Budapest, manchmal von Bamberg nach Wien.

Auf der Donau fahren überwiegend Schiffe der grösseren Kategorie: Die "Mozart" und die "Donauprinzessin" (100 Kabinen) sowie zahlreiche andere. Die Konkurrenz hat früh dazu geführt, allenthalben Luxus einzubauen: Zwar selten ein Schwimmbad an Deck (was bei den frühen Rheinschiffen durchaus üblich war), aber Saunen und Whirlpools. Die "Mozart" hat sogar Fitness-Center und Innen-Schwimmbad.

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